Im stillen Antlitz

 

 

 

Kerze mit Kreuz by Silberglanz; S.M.

 

 

Stilles schweigen im inneren Geist versteckt, so ging ich einige Jahre meines Weges dahin. Doch jetzt kommt so langsam eine Zeit der Aussprache, im Schriftzug und die Engel befinden sich auch darin.

So wie der Morgentau auf den Blüten der Blumen sich setzt, befindet sich eine Epoche in der weltlichen Sicht. Lass mich bitte nicht mehr abwärts segeln, denn ich fühle mich in meiner Mitte sehr wohl und angepasst. Ich ahne Gutes auch wenn die Wolken über Berlin manchmal im tiefen schwarz weinen.

Des Lichte eile erwarte ich die Stimmen, die mich erwecken und die zu mir sprechen. Denn meine Augen sehen euch in Regenbogenfarben glänzend.

Doch wer nur huscht ständig in mich, um mich vor etwas zu warnen: „ Ich komme aus der Tiefe deines Seins, ich spreche zu dir in der eigenen Stimme, so wie du es wahrlich verstehen könntest.“

Ich schaue abwärts, ein Kälteschauer berührt meinen Körper. Ich sehe wie die Pflanzen ihre Blüten sprießen und sich liebend mit den Wind bewegen. Doch vom Balkon aus, in das Wohnzimmer hinein, sehe ich einen Engel der vor mir weint. Er kniet sich abwärts und reicht mir die Hand, zum Bunde der Vereinigung ohne Wieder-stand.

„Ich habe so viel von der deutschen Welt gesehen, man meint es beständig gut, die Menschen sind an Ort und Stelle um wirklich zu helfen.“

Ich fragte mich wieso der Engel dann weint.

„Die Widersacher vermehren sich, die engagiert gegen die Interessen anderer arbeiten, ohne zu wissen, dass sie mit ihrer Meinung wirklich schlimmes anrichten.“

Meine Augen öffneten sich und sahen in den Medien viele Brände verursacht von Menschenhand und viele Unfälle, als sei die Welt verbannt.

Jeder Mensch würde jetzt sagen, das gab es schon immer im vollsten Ausmaß, man hätte nur einige Details früher nicht erwähnt.

Der Engel schüttelte mit dem Kopf: „Steh auf und folge mir durch die Straßen von Berlin, siehe dich um und sage mir wie du empfindest.“

Verzweifelte Blicke, denn die Sirenen erschallten alle paar Minuten in meinen Ohren sausend an mir vorbei. In den Straßen fuhren Krankenwagen mit Blaulicht an mir vorbei. Wenige Straßenbahnstationen weiter konnte sich eine Dame in der Bahn nicht halten, sie stürzte zu Boden, trotzdem gab es einige Fahrgäste um ihr aufzuhelfen. Am Ziel angekommen wimmelte es so vor Polizisten, die wohl aufmerksam nach Tätern suchten. Ich könnte noch vieles mehr berichten.

Dies alles in zwanzig Minuten zu erfahren kostete mich an Kraft und an unruhigen Tagen. Wie würde die Menschheit empfinden bei solch einer Engelsfrage?

Wahrlich, ich sagte schon vor einiger Zeit: „Es gibt schon in Großstädten hin und wieder unangenehme Dinge, doch mir kommt es so vor als würden sie sich von Jahr zu Jahr regelrecht vermehren.“

Ausfälle von S-Bahn, Straßenbahn und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln verhindern um pünktlich an seinen Arbeitsplatz zu gelangen, mit der Begründung: „Wir hatten einen Notarzteinsatz, hier in der Nähe wird eine fündige Bombe vom zweiten Weltkrieg entschärft. Wir bitten um Ihr Verständnis.“

Doch wie ist es möglich nach so vielen Vorfällen sofort zu handeln um es den Fahrgästen heute gerecht zu machen?

Der Engel spreizte seine Flügel und erzählte mir: „Du siehst die Dinge im kleinen Rahmen.“

Ich kann ihn nicht widersprechen, denn ich sehe die Welt aus meinen Augen und nicht aus der Höhe. Ich nehme zwar manchmal Gedankenlaute wahr, ich kann aber niemals beurteilen in welchem Zusammenhang sie lagen.

Zu Hause kniete ich mich vor einer flammenden Kerze nieder, meine Worte fingen an zu zittern, bevor ich ausreichend zu Gott beten konnte und dazu gehört es für mich in den Himmel zu blicken. Ich sah in den dunklen Wolken einen Rosinenbomber fliegen.

Ich spürte die Gegenwart von vielen Engeln, die positiv in das Licht blickten und wir sprachen:

„Lieber Gott, Jehova ist dein Hauptname, wir sprechen zu dir in den höchsten Tönen, denn du wurdest von Anbeginn für deine Herrlichkeit gepriesen. Der wahre Frieden ist in deiner Gegenwart, komme in diese Welt und zeige dein Heil für die Menschen die nicht aufhören nach dir zu suchen.

Wo sind die Kinder Gottes nur hin? Die Menschheit richtet sich da draußen von selbst. Wie ist es möglich und wo ist der Glaube hin? Wir erweisen uns ehrwürdig vor dein Angesicht, denn nur du kennst die Kraft, in Ewigkeit, Amen!“

Die Engel kamen mir zuvor, die dunklen Wolken am Himmel verschwanden und am Horizont kam die rötliche Abendsonne in vollster Zuversicht heraus und die Engel, oh, wie ehrlich sie sprachen:

„Wir sind alle da, um jeden Einzelnen zu unterstützen, doch vergisst nicht in Liebe Eure Wege zu gehen. Verbindet man etwa die Gewalt mit dem Herzenswunsch den Frieden in sich zu erobern?

Wir sind an Ort und Stelle auch wenn Ihr uns womöglich nicht seht oder hört. Nicht für umsonst wurden Engelsfiguren erschaffen von Menschen die uns immer in ihrem Herzen tragen. Genau, dort wo wir sichtbar sind, erzählt uns der Ort von der Geschichte, die wie im Winde so langsam verweht.

In Rosenblüten zaubern wir keine Tränen mehr, denn unser Herr ist überall und sendet uns die Lebensfreude, die wir in unseren Innern aufnehmen. Jeder Tag ist so kostbar wie der Abendstern in leuchtender Nacht. Wir haben nicht aufgehört zu leben und die Welt mit unseren Blicken zu erobern.“

Für mich ist kein Tag so gleich wie die anderen Tage, die bei den meisten Menschen nur so vorüberziehen, wie die Wolken am Himmelszelt. Doch seht wie die Sonne sich am Horizont erhellt, wenn wir standhaft bleiben und jeweils immer nach vorne schreiten.

 

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